Sanierungsstandort Ronneburg
1. Die Ausgangslage |
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Bis zur planmäßigen Einstellung der Uranerzgewinnung im Dezember 1990 wurden durch die Wismut als drittgrößter Uranproduzent der Welt insgesamt 231.000 t Uran gefördert und ausschließlich in die Sowjetunion geliefert.
Ende der 80iger Jahre ging der Bedarf der Sowjetunion an Uran auf Grund der fortschreitenden Entspannungs- und Abrüstungspolitik stark zurück. Mit Abkommen vom 16.Mai 1991 vereinbarten die Regierungen der BRD und der UdSSR die Einstellung der gemeinsamen Tätigkeit der SDAG Wismut. Die übertägigen Betriebsflächen im Ronneburger Revier hatten in den insgesamt fünf Bergbaubetrieben Schmirchau, Reust, Paitzdorf, Beerwalde und Drosen und dem Aufbereitungsbetrieb Seelingstädt eine Ausdehnung von ca. 1.700 ha. Die im Jahre 1991 gegründete Wismut GmbH hat seit diesem Zeitpunkt die Regionalentwicklung Ostthüringens jederzeit aktiv mitgestaltet. |
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2. Sanierungsmaßnahmen |
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2.1. Verwahrung der untertägigen Grubengebäude |
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Die umweltverträglichste, technisch sicherste und zugleich kostengünstigste Sanierungsvariante besteht darin, die Grubenbaue, die sich unterhalb des natürlichen Grundwasserniveaus befinden, durch das Abschalten der Pumpen "absaufen zu lassen". Dieser sehr komplexe Vorgang wird als Flutung bezeichnet. In der Ronneburger Lagerstätte wurde die erste Etappe der Gesamtflutung im Januar 1998 eingeleitet. |
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Die Flutung war im Jahre 2006 abgeschlossen. Alle mit Einstellung der Uranproduktion im Jahre 1990 bestandenen Grubengebäude im Ronneburger Revier sind nun dauerhaft verfüllt und damit sicher verwahrt. |
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2.2. Haldensanierung und Tagebauverfüllung |
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Die Halden des Ronneburger Reviers konnten nicht in ihrem ursprünglichen unabgedeckten Zustand belassen werden, da von den einzelnen Halden unterschiedliche Gefährdungen ausgingen, wie Belastungen durch Staub und an Staub gebundene langlebige Alphastrahler, Exhalation des radioaktiven Gases Radon aus den Haldenkörpern, Freisetzung von radiologischen und geochemischen Schadstoffen durch Haldensickerwasser sowie eine teilweise unzureichende Standsicherheit. Die Haldensanierung erfolgte dabei in den zwei Sanierungsvarianten, wie die Umlagerung ganzer Halden in den ehemaligen Tagebau Lichtenberg, als auch die Haldenverwahrung "in-situ", das heißt an Ort und Stelle. |
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A) Haldenumlagerungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In das Tagebaurestloch Lichtenberg wurden folgende Halden verbracht: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Abgetragen und an die Halde Beerwalde angetragen wurden: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gessenhalde |
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Nordhalde |
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Absetzerhalde |
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Kegelhalden Paitzdorf |
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Kegelhalden Reust |
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Verfüllung Tagebau Lichtenberg |
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Alle vorgenannten Halden wurden in das Tagebaurestloch Lichtenberg verbracht. Dieser Tagebau hatte eine Größenausdehnung von 1.600 x 900m mit einer maximalen Tiefe von 240 m. Nach Verfüllung dieses Restloches wurde ein Aufschüttkörper aufgetragen, welcher den Namen "Lichtenberg" trägt und eine endgültige Höhe von 373,5 m NN erreichte. |
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B) Haldenanlagerungen |
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Das Beispiel für die in-situ-Verwahrung ist die Halde Beerwalde. Hier wurden die Halden Drosen und Korbußen angelagert. Durch Böschungsabflachungen, Aufbringung verschiedener Abdecksysteme wird das Eintreten von Niederschlagswasser und die Freisetzung von Schadstoffen durch Laugungsprozesse weitgehendst verhindert und die Migrationsgeschwindigkeit des radioaktiven Gases Radon weitgehendst herabgesetzt. Abschließend wurden die abgedeckte Halde begrünt, Wege angelegt und Systeme zur Fassung und Ableitung des Oberflächenwassers hergestellt. |
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Halden Drosen und Korbußen |
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Halde Beerwalde |
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2.3. Demontage und Abbruch |
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Für die Mehrzahl der Betriebsgebäude und -anlagen kam nach Einstellung der Uranerzgewinnung und -aufbereitung nur noch die Demontage und der Abbruch in Frage. Die Ursachen liegen neben der Überalterung und dem schlechten bautechnischen Zustand vor allem aber auch in der radioaktiven und/oder chemischen Kontaminierung. Allein im Revier Ronneburg hatte die Demontage und der Abriss von 424 Gebäude- und Anlagenkomplexen zu erfolgen. Dabei fallen 33.270 t Schrott und 171.600 m³ Bauschutt an. Gegenwärtig sind die meisten Betriebsanlagen und Fördergerüste bereits abgerissen und sachgerecht entsorgt. Im Ronneburger Revier sind nur noch neben Verwaltungsgebäuden des ehemaligen Bergbaubetriebes Paitzdorf und dem Busplatz Lichtenberg das technische Denkmal Schacht 407 als Besuchsobjekt und das Schachtgerüst des ehemaligen Schachtes 403 bei Beerwalde erhalten. |
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2.4. Wasserbehandlung |
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Im Rahmen der Wismut-Sanierung fällt mit Schadstoffen kontaminiertes Wasser an, das zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers gefasst und in speziellen Wasserbehandlungsanlagen gereinigt werden muss. Die Wasserbehandlung führt dabei zur Abtrennung der Schadstoffe, die anschließend als Immobilisate sicher deponiert werden. Die bereits fertig gestellte Wasserbehandlungsanlage Ronneburg dient der Aufnahme und Reinigung der zu erwartenden austretenden Flutungswässer. Die Wasserbehandlungsanlage Culmitzsch/Trünzig dient zur Reinigung des ehemaligen Prozesswassers, das mit den Rückständen aus der Uranerzaufbereitung in die Schlammteiche eingeleitet wurde. |
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2.5. Umweltüberwachung / Monitoring |
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Mehr als 40 Jahre Gewinnung und Verarbeitung von Uranerz haben die Umwelt und die Landschaft nachhaltig beeinflusst. Aufgabe der Umgebungsüberwachung, dem sogenannten Umweltmonitoring ist es, die Einwirkungen der einzelnen Objekte sowie der Sanierungsmaßnahmen selbst auf die Schutzgüter Boden, Luft und Wasser zu messen. Seit 1991 werden die Ergebnisse der Umgebungsüberwachung in Form von Umweltberichten der Öffentlichkeit zur Kenntnis gegeben. |
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Hier sehen sie einen Auszug aus dem Umweltbericht 2016 der Wismut über den Standort Ronneburg.
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Die vollständigen Umweltberichte der Wismut GmbH (auch aus den vergangenen Jahren) können Sie hier unter dem folgendem Link abrufen: www.wismut.de/de/umweltberichte.php |
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3. Sanierung der übertägigen Flächen / Bundesgartenschau Gera und Ronneburg 2007 |
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Die Besonderheit der Bundesgartenschau 2007 bestand einerseits darin, dass diese in zwei Städten - den Städten Gera und Ronneburg - stattgefunden hat, andererseits aber auch als herausragende Besonderheit darin, dass sie in der sanierten und revitalisierten Folgelandschaft des Uranerzbergbaues Ronneburgs erfolgte. Ein sogenanntes bipolares Konzept vereint hier durch den verbindenden Grünzug - das Gessental - die beiden Kernzonen den "Hofwiesenpark Gera" und die "Neue Landschaft" Ronneburg. So wurden konkrete Synergieeffekte zwischen den Sanierungsleistungen der Wismut GmbH mit den Planungen zur Bundesgartenschau erreicht, wie z. B. bei der Gestaltung der "Lichtenberger Kanten", die Mitwirkung an der Öffnung des Gessentals (Bahnbrücke), der Herstellung von Wege- und Sichtbeziehungen u.a. Im nächsten Menüpunkt "Neue Landschaft Ronneburg" versuchen wir die Fortschritte bei der Sanierung der Uranerzbergbaufolgelandschaft in der BUGA-Kernzone "Neue Landschaft" zu dokumentieren. |
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