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1. Lage des Aufbereitungsbetriebes
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Karte Seelingstädt |
Der ehemalige Aufbereitungsbetrieb Seelingstädt liegt im östlichen Teil des Landes Thüringen an der Grenze zu Sachsen ca. 20 km südöstlich der Stadt Gera. Er wurde im Jahre 1960 in Betrieb genommen.
Stadtortbestimmend war die Nähe der Uranerztagebaue von Trünzig und Culmitzsch, deren ausgeerzte Anlagen als Absetzbecken für die Aufbereitungsrückstände genutzt wurden.
Das hydrometallurgische Werk in Seelingstädt wurde auf der Basis neuester verfahrenstechnischer Erkenntnisse errichtet und stellte den modernsten und größten Aufbereitungsbetrieb in Europa dar.
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In Seelingstädt wurden überwiegend Uranerze des Ronneburger Erzfeldes verarbeitet, später auch Königsteiner Erze bzw. Uranfällprodukte, Freitaler Erzkohle und seit Ende der 80er Jahre auch Erze aus dem Gebiet von Aue.
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Luftbild des Aufbereitungsbetriebes Seelingstädt |
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2. Die Aufbereitung des Uranerzes
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Zwischen 1960 und 1990 kamen 110 Mio. t Erz mit einem durchschnittlichen Gehalt von 0,08 % Uran zur Verarbeitung. Die Erze erreichten den Aufbereitungsbetrieb per Eisenbahn.
Die Ausgangserze mit einer Korngröße bis zu 300 mm wurden über Autogenmühlen, Brecher und Kugelmühlen auf kleiner als 0,1 mm zerkleinert. Danach wurden diese Mahlprodukte durch das Abscheiden von Wasser in riesigen Eindickern auf effizient zu verarbeitende Feststoffgehalte gebracht. Anschließend erfolgte durch einen Laugungsprozess dieser eingedickten Schlammtrüben sowie weiterer chemischer Verfahren die Gewinnung des Ammonium-Diuranat.
Dieses Natururankonzentrat besitzt 65 bis 70 % Uran, wurde in Stahlfässer verpackt und als "Yellow Cake" per Bahntransport in die Sowjetunion geliefert.
Bis 1991 haben insgesamt 92.380 t Uran in Form von "Yellow Cake" den Aufbereitungsbetrieb nach Sillamäe (ehemalige Sowjetrepublik Estland) zur weiteren Aufarbeitung zu spaltfähigem Material verlassen.
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3. Absetzanlagen
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Die Rückstände der Uranaufbereitung wurden in die industriellen Absetzanlagen der nahegelegenen ausgeerzten ehemaligen Uranerztagebaue Trünzig und Culmitzsch gefördert.
Bis 1967 diente die ausgeerzte Tagebauanlage Trünzig der Einlagerung von 19 Mio t ausgelaugten Erzschlämmen. Im 65 ha großen Becken A sind die Rückstände des saueren Verarbeitungsschemas deponiert und im 51 ha großen Becken B die Rückstände der sodaalkalischen Laugung.
In der 250 ha großen Absetzanlage Culmitzsch lagerten 90 Mio. t Schlämme der Uranaufbereitung.
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Absetzanlagen Trünzig und Culmitzsch |
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Einspülung in Absetzbecken |
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Foto der industriellen Absetzanlage Trünzig 1991 |
Foto der industriellen Absetzanlage Trünzig 1999 |
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4. Sanierung
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Luftaufnahme vom Abriss der Betriebsanlagen |
Mit der Einstellung der Uranproduktion Ende 1990 begann die Erarbeitung von Konzepten zur Stillegung, zum Abbruch, zur Verwahrung und Rekultivierung der vom Betrieb genutzten Anlagen und Flächen. Die grundsätzliche Richtung der Sanierung wird bestimmt durch:
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Demontage und Abriss der kontaminierten bzw. für die Weiternutzung nicht geeigneten Anlagen und Gebäude, Sanierung von kontaminierten Flächen |
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Verwahrung der industriellen Absetzanlagen am Ort |
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Fassung von aus Halden und Absetzanlagen austretenden Sickerwässern und deren Reinigung |
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sichere Einlagerung von Restoffen bzw. der bei der Sanierung anfallenden Abprodukten in die Absetzanlagen |
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Installation eines Monitoringsystems zur Langzeitüberwachung aller Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Umwelt |
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5. Fotogalerie vom Abriss des Betriebes in Seelingstädt
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Abriss des Betriebes |
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Abriss des Betriebes |
Abriss des Betriebes |
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Quelle: "Dialog", Werkzeitschrift der Wismut GmbH, Heft 24/99 |
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