Zeittafel

 

      
     
    
               Datum
               Ereignis
 
     
 
     seit 12. Jahrhundert             Abbau von Erzen (Silber, Zinn, Wismut, Kobalt, Nickel) in Freiberg im Erzgebirge, ohne von der Existenz der dortigen Uranvorkommen überhaupt geahnt zu haben     
 
     
 
  1789       Entdeckung des Urans durch den Berliner Apotheker und Chemiker Klapproth (1743 - 1817) mit Namensvergabe als "Uranit", später von ihm als "Uranium" benannt in der "Pechblende" von Johanngeorgenstadt  
 
     
 
  1898       Das Ehepaar Curie entdeckt gemeinsam mit Becquerel in den Erzabfällen aus der Farbherstellung von St. Joachimsthal des neue Element "Radium"  
 
     
 
  1900       E. Rutherford entdeckt das aus Radium entstehende radioaktive Edelgas "Radon"  
 
     
 
  17.12.1938       Die Professoren Otto Hahn und Fritz Straßmann an der damaligen Berliner Universität (heute "Humboldt-Universität" Berlin) gelingt der chemische Nachweis der Uranspaltung. Damit bekam das Uran den Status eines strategischen Materials  
 
     
 
  01.09.1939       Beginn des Zweiten Weltkrieges  
 
     
 
  02.09.1939       Albert Einstein empfiehlt dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt die Aufnahme von Arbeiten zur Herstellung der Atombombe, um Deutschland zuvorzukommen  
 
     
 
  1941       Kurz vor Eintritt der USA in den II. Weltkrieg gibt Präsident Roosevelt dem Office Scientific Research and Development die Order zur Entwicklung einer nuklearen Bombe  
 
     
 
  27.11.1942       Beschluss des Staatlichen Verteidigungskomitees der Sowjetunion als Grundstein der Entstehung der Uranindustrie  
 
     
 
  1943       Beginn der Entwicklung von Kernwaffen in der Sowjetunion, ohne über eigenes Uran zu verfügen  
 
     
 
  Juli 1943       Oppenheimer wird Leiter der Atombombenentwicklung in Los Alamos / New Mexico  
 
     
 
  1945       Deutschland verfügt über ca. 1.200 t Uranerz, welches 1940 nach Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Belgisch-Kongo konfisziert und nach Staßfurt ausgelagert wurde.
Im April 1945 wurde dieses durch eine amerikanische Spezialeinheit in die USA verbracht.
Damit befand sich fast alles in Europa außerhalb der Sowjetunion vorhandene Uran in den Händen der USA
 
 
     
 
  08.05.1945       Kapitulation Deutschlands  
 
     
 
  16.07.1945       Erster Atombombentest der USA in New Mexico  
 
     
 
  17.07. bis 02.08.1945       Konferenz der Siegermächte in Potsdam  
 
     
 
  1945       Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima (06.08.) und Nagasaki (09.08.)  
 
     
 
  1945       Beginn der industriellen Gewinnung von Uran in der Sowjetunion in bescheidenem Umfang (14,6 t Uran) in Leninabad (Tadshikiskan), später auch in Usbekistan und Kirgisien  
 
     
 
  1945       Beginn der gezielten geologischen Such- und Erkundungsarbeiten nach Uran in den im Ergebnis des 2. Weltkrieges von der Sowjetarmee besetzten Ländern, vor allem in Deutschland, der Tschechoslowakei und Bulgarien, ab 1948 in Polen und ab Anfang der 50er Jahre in Rumänien und Ungarn  
 
     
 
  Sept. 1945       Bildung einer "Sächsischen Erkundungsexpedition" (Sächsische Erzsuchabteilung) zur Suche von Uranerzlagerstätten im Erzgebirge im Auftrag der 9. Verwaltung des Ministeriums des Innern der UdSSR unter militärischer Leitung (Feldpostnummer 27304).
Nachweis einer Reihe von Lagerstätten mit abbauwürdigen Uranerzen um Johanngeorgenstadt, Oberschlema und Schneeberg, später auch in Annaberg und Marienberg.
Erster Abbau von Uranerz in der Lagerstätte Johanngeorgenstadt im Erzgebirge
 
 
     
 
  29.07.1946       Beschluss des Ministerrates der UdSSR zur Umbildung der Expedition in die "Sächsische Bergbauverwaltung", dem Vorläufer der späteren Generaldirektion der SAG Wismut  
 
     
 
  10.05.1947       Gründung der Staatlichen Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie "Wismut" in Moskau (SAG)  
 
     
 
  26.05.1947       Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland zur Übergabe einer Reihe deutscher Bergwerke auf Reparationskonto  
 
     
 
  02.07.1947       Registrierung der Zweigniederlassung dieser Aktiengesellschaft im Handelregister in Aue  
 
     
 
  04.11.1947       Neueintragung im Handelsregister mit folgendem Gegenstand des Unternehmens:
"Die Gewinnung, das Schürfen und der Absatz bunter Metalle, wie innerhalb des Gebietes der UdSSR, so auch im Ausland" und Bildung der Generaldirektion in Aue
 
 
     
 
  Ende 1948       Verlegung des Sitzes der Gesellschaft nach Siegmar-Schönau bei Chemnitz.
Dieser Sitz wurde bis zum heutigen Zeitpunkt bei wechselnden Gesellschaftsformen beibehalten
 
 
     
 
  29.08.1949       Erster Test einer sowjetischen Atombombe  
 
     
 
  1950       Beginn der Sucharbeiten im Raum Culmitzsch-Sorge (südlich von Ronneburg) und im Gebiet Ronneburg  
 
     
 
  1951       Erster Abbau von Uranerz im Gebiet um Ronneburg  
 
     
 
  31.12.1953       Beendigung der Tätigkeit der Wismut als Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG)  
 
     
 
  01.01.1954       Befreiung der DDR von weiteren Reparationszahlungen und Beginn der Tätigkeit der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut (SDAG Wismut) als Nachfolgerin der SAG Wismut  
 
     
 
  27.04.1989       Beschluss des Ministerrates der DDR zur "Entwicklung der SDAG Wismut im Zeitraum 1990/1995 und zur Nutzung frei werdenden Kapazitäten"  
 
     
 
  31.12.1990       Einstellung der planmäßigen Uranerzgewinnung durch die SDAG Wismut  
 
     
 
  16.05.1991       Vereinbarung der Regierungen der BRD und der UdSSR zur Einstellung der gemeinsamen Tätigkeit der SDAG Wismut  
 
     
 
  18.12.1991       Inkrafttreten des Wismutgesetzes, welches die Umwandlung der SDAG in die Wismut GmbH, einer Gesellschaft deutschem Rechts, regelte